Epilierer-Test: Sanfte, aber gründliche Haarentfernung? (2024)

Epilierer von Braun, Philips, Panasonic, AEG, Remington

Uhr

Ingolf Leschke

Linda Schult

Für viele Menschen gehört Haarentfernung zur täglichen Körperpflege. Vor einem Epiliergerät schrecken aber die meisten zurück – zu Recht? Das zeigt der Epilierer-Test!

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Sie sprießen überall, unnachgiebig und mit penetranter Regelmäßigkeit. An den Beinen, unter den Achseln, an den Armen, im Schambereich, im Gesicht. Körperhaare sind für viele Menschen ein Graus. Wer sich einen glatten Körper wünscht, rasiert und zupft und cremt, bis alles seidig glatt ist. Manche täglich, andere mindestens einmal die Woche – mit Nassrasierer, Wachsstreifen, Pinzette. Vor dem Epiliergerät schrecken die meisten jedoch zurück. Es soll zwar für viele Wochen Ruhe vor dem stoppeligen Bewuchs geben, aber tut das nicht zu sehr weh? Und bringt das überhaupt was? Das bringt der Epilierer-Test von COMPUTER BILD ans Licht.

Testsieger: Panasonic ES-ED96-S503

Super Ergebnisse für feines und kräftiges Haar, einfache Bedienung und tolles Zubehör: Der Panasonic ES-ED96-S503 (Preis zum Testzeitpunkt: 110 Euro) ist der verdiente Testsieger in diesem Vergleich.

Preistipp: Remington EP7030

Remington

EP7035 Smooth & Silky

      Der Remington EP7030/EP7035 (Preis zum Testzeitpunkt: 55 Euro) macht einen klapprigen Eindruck, der Kopf sitzt zu tief – das Ergebnis ist gerade mal okay. Für den Preis geht die gebotene Leistung aber in Ordnung. Er ist deshalb der Preistipp in diesem Vergleich

      So testet COMPUTER BILD Epilierer

      Einen Epilierer ausschließlich im Labor zu testen, bringt wenig – Testpersonen müssen ihn dem Härtetest des Alltags im heimischen Badezimmer unterziehen.

      Epilierer-Test: Sanfte, aber gründliche Haarentfernung? (5)

      Acht Wochen Dauertest

      Die COMPUTER BILD-Probandinnen hatten viele Wochen Zeit. Sie bekamen die Epiliergeräte für acht Wochen mit nach Hause und sollten epilieren, rasieren, massieren sowie sämtliche Extras und Funktionen ausprobieren. Die Ergebnisse waren erstaunlich übereinstimmend, was sich auch in den Testergebnissen zeigt. Das Schmerzempfinden wiederum ist sehr individuell und unterscheidet sich je nach Testerin und Epilierer. Dennoch: Die wichtigsten Funktionen und die Gründlichkeit jedes Geräts mit gänzlich unterschiedlichen Haar- und Hauttypen ließen sich so in der Praxis ausführlich testen.

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      Spritzwasser-Test

      Das Testlabor unterzog die Epiliergeräte noch einem weiteren Härtetest: Vier der fünf Geräte werben mit der Einsatzmöglichkeit „Wet & Dry“, das heißt: Der Kontakt mit Wasser darf ihnen nichts ausmachen. Alle Epilierer waren im Spritzwasser-Test, das Labor prüfte anschließend die Funktionen.

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      Auch einen kurzen Tauchgang in der Badewanne überstanden alle Geräte problemlos. Einzige Ausnahme in diesem Test: AEG weist in der Bedienungsanleitung darauf hin, dass der EPL 5542 nicht mit Feuchtigkeit in Berührung kommen darf. Den Spritzwasser-Test bestand das Gerät trotzdem – allerdings gehen die Experten davon aus, dass der Epilierer auf Dauer Schäden durch eindringendes Wasser davonträgt. Es ist also nicht ratsam, den AEG-Epilierer unter der Dusche zu benutzen.

      Epilierer-Test: Härchen um Härchen

      Ein Gerät, das dem menschlichen Körper im Wortsinn so unmittelbar zu Leibe rückt, lässt sich nicht nur im Labor testen. Deshalb hat COMPUTER BILD diesen Test in zwei Bereiche aufgeteilt:

      • Praxistest: Dabei prüften zehn Probandinnen die fünf Geräte in einem Zeitraum von bis zu acht Wochen bei sich zu Hause. In einem Protokoll hielten sie Zeiträume und epilierte Körperstellen fest. Dabei mussten sie alle Geräte an allen Körperstellen ausprobieren – möglichst immer zur gleichen Uhrzeit, denn das Schmerzempfinden ist je nach Tageszeit unterschiedlich hoch. Um die Ergebnisse abzusichern, blieb den Probandinnen in zwei Monaten genügend Zeit, den Epiliervorgang mehrmals zu wiederholen.
      • Labortest: Im zweiten Bereich des Tests prüften die Experten die Epiliergeräte auf technische Sicherheit und Wasserschutz, da fast alle Modelle mit „Wet & Dry“ beworben werden und somit auch unter der Dusche einsetzbar sein sollen.

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      Sinnvolles Zubehör

      Alle Epilierer im Test arbeiten nach demselben Prinzip: Auf ihrem rotierenden Kopf sitzen kleine Pinzetten, die sich während der Rotation öffnen und schließen. Dabei sollen sie das Haar fassen und he­rauszupfen. Im Gegensatz zum eher martialisch gestylten Rasiergerät für Männer kommen die Epilierer als pastellgefärbte Handschmeichler. Vor allem den teuren Geräten liegt eine Armada an Zubehör bei. Die diversen Aufsätze, Trimmer, Rasierköpfe, Massage-Bürsten, Pediküre-Aufsätze und Hautstraffer landen meist schnell ganz hinten im Badezimmerschrank. Expertin Dr. med. Melanie Hartmann, die den Test mit ihrem medizinischen Fachwissen begleitete, rät jedoch, die Extras hin und wieder zu benutzen: „Um eingewachsene Haare zu verhindern, sollte man die Haut häufig peelen“ . Dafür eignen sich die mitgelieferten Massageköpfe und -Bürsten wunderbar. Wenn die Qualität stimmt, ist das Zubehör also durchaus sinnvoll. Extras wie der Fußpflege-Aufsatz des Panasonic werten den Funktionsumfang des Epilierers auf.

      Deutliche Qualitätsunterschiede

      Selbst das beste Zubehör darf nicht von der Leistung des Epilierers ablenken: Der soll möglichst viele Haare möglichst schmerzfrei und gründlich entfernen. Egal, an welcher Körperstelle, egal, wie fein oder kräftig das Haar ist.

      Was ebenfalls häufig in den Tiefen des Badezimmerschranks verschwindet, ist das Handbuch. Ein Fehler, den die Probandinnen tunlichst vermieden, um die Geräte nicht falsch zu nutzen. Denn bei allen Epilierern sind der richtige Winkel und die richtige Führung des Geräts entscheidend: Damit der Epilierkopf die Haare gut erfassen kann, muss er an jeder Körperstelle im richtigen Winkel zum Haar stehen und darf nicht, wie ­etwa ein Nassrasierer, zu schnell geführt werden.

      Ist der Epilierkopf aber zu unbeweglich oder zu klein (etwa bei AEG-Electrolux EPL 5542 und Remington EP7030/EP7035), muss sich die Nutzerin oder der Nutzer ziemlich verrenken. Auch eine unvorteilhafte Rundung des Epilierkopfs wie beim Philips kann an einigen Körperstellen hinderlich sein. Dann bleiben viele Haare stehen, der Vorgang muss mehrmals wiederholt werden – und verursacht so am Ende mehr Schmerzen als nötig. Auch ein zu breiter Kopf wie beim Braun kann unvorteilhaft sein, etwa für den Schambereich. Hier wäre ein Aufsatz sinnvoll, der die Fläche deutlich verkleinert.

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      Von Schmerzen und Rötungen

      Reizungen bleiben aber niemals aus. Selbst wer jahrelang epiliert, hat nach jeder Haarentfernung leichte Rötungen. Logisch, schließlich werden dabei massenhaft Haare samt Wurzel herausgezupft. Allerdings lassen die Reizungen nach einigen Durchgängen nach, denn die nachwachsenden Haare sind deutlich feiner als die Stoppeln, die etwa beim Nassrasieren bleiben.

      Jeder und jedem, die oder der die Schmerzen des Epilierens fürchtet, sei gesagt: Völlig schmerzfrei ist Epilieren nie, aber schon bei der zweiten Anwendung tut es weniger weh. Ein leichtes Ziepen ist normal, im Schambereich und unter den Achseln kann es auch mal unangenehm sein, allerdings ist all das kein Vergleich zu einem Zahnarztbesuch oder gar einer Tätowierung.

      Zwei Wochen Ruhe

      Am Ende des Praxistests schätzten die Probandinnen die Vorteile des Epilierers: Er ist zwar teuer in der Anschaffung, sorgt aber auf lange Sicht für Zeitersparnis. Die Haare sind weg – und das bleiben sie auch. Je nach Typ zwei Wochen lang, oft drei bis vier. Einige COMPUTER BILD-Probandinnen berichteten, dass auch ihr Partner das Epiliergerät ausprobierte, um Haare an Hals, Schultern oder Rücken zu entfernen. Sie waren ebenfalls vom Ergebnis angetan!

      COMPUTER BILD

      Gnadenlos: Wenn Männer Epilierer testen

      Foto: CB

      Epilierer-Test: Fazit

      Wenn Sie beim Kauf eines Epilierers sparen, bezahlen Sie Lehrgeld mit einer ganz harten Währung: Schmerzen. Dann doch lieber 100 Euro ausgeben. So schnell, gründlich und schmerzarm wie der Testsieger von Panasonic bekam kein anderer Kandidat die lästigen Haare weg. Der Kopf des Panasonic ES-ED96-s ist sehr beweglich und weil er die perfekte Größe hat, lassen sich alle Körperstellen gut erreichen. Ein Pluspunkt ist die zweireihige Pinzetten-Rolle, die schon beim ersten Durchgang die meisten Haare entfernt. Als sinnvolles Zubehör hat er Reinigungs- und Peelingbürsten sowie einen richtig guten Pediküre-Aufsatz. Der Braun Silk-épil 9 SkinSpa 9-941 ermöglicht ebenfalls eine schonende, aber sehr gründliche und zügige Haarentfernung. Allerdings macht sein großer Epilierkopf an manchen Stellen Schwierigkeiten. Wer aber Achseln und Bikinizone ­ohnehin nass rasieren will, ist beim optisch sehr ansprechenden Braun an der richtigen Adresse. Der Philips Satinelle Prestige besticht vor allem mit edlem Look. Er liegt toll in der Hand, aber nicht so gut auf der Haut: Weil sein Kopf nach innen gebogen ist, erreicht er nicht zuverlässig jede Körperstelle. Wo er hinkommt, epiliert er aber ziemlich schmerzarm. Der Preistipp Remington EP7030/EP7035 ist nur etwas für Schmerzresistente mit viel Geduld.

      Die besten Epilierer im Vergleich

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